Der Mahabodhi-Tempel (sanskrit: maha = groß, bodhi = Erwachen) ist ein buddhistischer Tempel in Bodhgaya im nordöstlichen indischen Bundesstaat Bihar, der ursprünglich im 2. Jahrhundert errichtet wurde.
An der Westseite des Tempels befindet sich ein Ableger der Pappel-Feige, unter der Siddhartha Gautama, der historische Buddha, der Überlieferung nach das Erwachen (Bodhi) erlangte.
Der Mahabodi-Tempel ist ein 55 m hohes Ziegelgebäude aus dem 1. bis 3. Jahrhundert n. Chr. Die Außenfassade umfasst sieben Stufen und ist mit zahlreichen Buddhastatuen geschmückt. Der Fries, der an drei Seiten um die Basis des Tempels verläuft, zeigt 85 Sandstein-Buddhas aus der Sunga-Zeit (1. Jahrhundert v. Chr.). Im Tempelinneren befindet sich eine vergoldete Statue des meditierenden Buddha.
Buddhisten finden sich vor allem im Morgengrauen und zur Abenddämmerung bei dem Bauwerk ein, um es im Uhrzeigersinn zu umrunden (Kora) und die in der Außenwand angebrachten Gebetsmühlen zu drehen. In Vollmondnächten (vgl. Vesakh-Fest) werden tausende Butterlämpchen auf den Terrassen, welche den Stupa im Grundriss eines Mandalas umgeben, entzündet. Einmal pro Jahr wird der halbkugelförmige Korpus neu geweißt und zum Neujahrsfest Losar werden die safranfarbenen Bögen erneuert.
Die acht ältesten Stupas in und bei Sanchi sowie eine seiner berühmten Säulen wurden während der Regentschaft König Ashokas aus der Maurya-Dynastie (reg. ca. 268–232 v. Chr.) errichtet